Drehen

Koordinaten beim Drehen

Zur Programmierung von Drehteilen wird in die Zeichnung des Werkstückes ein Koordinatensystem mit zwei Achsen gelegt. Die Z-Achse dieses Werkstück-Koordinatensystems verläuft in der Drehachse, die X-Achse senkrecht dazu. Die Achsrichtungen des Werkstück-Koordinatensystems stimmen mit der Bewegungsrichtung des Werkzeuges bei der Drehmaschine überein. Der Nullpunkt dieses Koordinatensystems, der Werkstück-Nullpunkt W, liegt bei Drehteilen immer auf der Drehachse des Werkstückes. Der Programmierer kann grundsätzlich selbst bestimmen, wohin er den Werkstücknullpunkt auf der Drehachse legt.

Mit diesem Werkstück-Koordinatensystem haben wir nun die Möglichkeit, die Verfahrwege des Werkzeugs eindeutig zu beschreiben. Das bedeutet, wir können jeden Punkt, den das Werkzeug anfahren soll, durch die Angabe seiner Koordinaten kennzeichnen. Die Koordinaten geben also bei der Programmierung immer die Zielpunkte an, zu denen das Werkzeug von seinem augenblicklichen Standort aus verfahren soll. Die Wörter für die Koordinaten lauten wie folgt:

  • die Adressen beim Drehen sind X und Z. Sie bezeichnen die Achsen
  • die Zahlenwerte sind die Abstände der Punkte vom Nullpunkt. Je nachdem, in welchem Teil des Koordinatensystems der Punkt liegt, bekommt der Zahlenwert ein positives oder negatives Vorzeichen

Beim anfahren der Koordinaten des Zielpunktes muss folgendes beachtet werden: Die Z-Koordinate ist negativ, da der Zielpunkt links vom Werkstück-Nullpunkt liegt. Das Z-Wort lautet als Z-30. In X-Richtung hat der Zielpunkt P einen Abstand von 25mm. Das X-Wort lautet aber X+50. Man gibt also die X-Koordinate in der für den Dreher gewohnten Art als Durchmesser an, den man direkt aus der Zeichnung entnehmen kann. Das ist zwar mathematisch nicht korrekt, aber sehr praktisch. Damit nun das Werkzeug trotzdem den richtigen Punkt anfährt, übernimmt die Steuerung das Umrechnen auf den Radius, der ja der tatsächliche Abstand des Punktes vom Nullpunkt ist.

Das Vorzeichen muss nur eingegeben werden, wenn es negativ ist. Das Pluszeichen (wie hier beim X-Wort) kann man weglassen, denn die Steuerung nimmt eine Koordinate ohne Vorzeichen immer als positiv an.

Mit der Angabe der Koordinaten ist es nun beim Programmieren von Weginformationen noch nicht getan. damit die Maschine die Koordinatenangaben in Bewegungen umsetzen kann, muss sie noch wissen, wie die Bewegungen ausgeführt werden sollen, im Eilgang (G00) oder mit Vorschub (bei geradlinigen Bewegungen G01).

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